Wie arbeitet die/der AtempädagogIn?
Der ganzheitliche Zugang zum Menschen ist der Atempädagogik immanent, da das Atemgeschehen immer unmittelbarer Ausdruck der jeweiligen körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung eines Menschen ist. AtempädagogInnen nehmen alle drei Ebenen wahr und beziehen sie in die Behandlung mit ein.
AtempädagogInnen sind darin geschult, KlientInnen differenziert in Bezug auf deren Körper- und Atembild sowie auf ihre Persönlichkeit wahrzunehmen. Die atempädagogischen Interventionen werden individuell auf diese Befundung abgestimmt und zusätzlich mittels klientenzentrierter Gesprächsführung verbal begleitet. Auf Grund dieser Kompetenzen fühlen sich KlientInnen ganzheitlich wahrgenommen und verstanden.
Das Übungssetting
Einzel oder in der Gruppe
Im Übungssetting wird vor allem sitzend auf einem Hocker und stehend gearbeitet. Dabei wird der Atem über Achtsamkeit, Berührung, Bewegungsangebote und den Einsatz der Stimme angesprochen. Im Nachspüren kann die Wirkung jeder Übung genau wahrgenommen werden. Der anschließende verbale Austausch dient der ganzheitlichen Integration des Erfahrenen.
Je öfter einzelne Übungen im Alltag von den KlientInnen selbstständig durchgeführt werden, desto nachhaltiger sind Wirkung und Erfolg. Vielfach können diese Übungen gerade dort – und ohne aufzufallen – ausgeführt werden, wo sie gerade gebraucht werden: am Arbeitsplatz, am Computer, beim Warten, vor einem Gespräch usw.
Das Behandlungssetting
Einzel
Im Behandlungssetting liegt die KlientIn bekleidet in Rücken- oder Bauchlage auf einer Behandlungsliege. Die AtempädagogIn nimmt über die Hände Kontakt mit dem Atemgeschehen der KlientIn auf und bietet unterschiedliche Interventionen an. Dazu zählen Halt geben, Dehnungen und Druck, feine Schüttelungen sowie passives Bewegen von Gelenken und ganzen Körperbereichen. Die KlientIn wiederum begleitet den Prozess in Achtsamkeit, wodurch sie bewusst Reaktionen und Wirkungen ganzheitlich wahrnehmen kann. Zwischendurch und vor allem im Anschluss an die Behandlung findet ein verbaler Austausch über die Erfahrungen und Wirkungen statt.
Ergänzend zu den Einzelbehandlungen können den KlientInnen auch Übungen (siehe Übungssetting) für den Alltag empfohlen werden.