aa NL 2019-4 | Außenraum & Innenraum | Erfahrungsbericht | Übung | Literaturhinweise
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Newsletter 4 | November 2019Außenraum und Innenraumvon Charlotte Weiss und Manfred Unterluggauer Der Kosmos innerhalb und außerhalb unseres Körpers ist ein unglaublich spannendes Kapitel, das uns Menschen schon seit jeher beschäftigt hat und Gesprächsstoff sämtlicher Philosophen war und immer sein wird. Tag aus Tag ein sind wir mit dem Wechselspiel von innen und außen konfrontiert. Erst wer in sich gesammelt und sein Wesen bewusst erlebend handeln lernt, kann auch nach außen das Ich des Gegenübers bewusst wahr-nehmen, in Beziehung treten, sich damit auseinandersetzen, auf Konfrontation gehen, sich bewusst aus innerer Überzeugung für oder gegen eine Verbindung entscheiden. Man kann diese beiden Räume auf körperlicher Ebene atmend erfahren: schon aus rein biologischer Sicht ist das Atmen ein Austausch, ein „Stoffwechsel“: ich nehme beim Einatem Sauerstoff auf und gebe Kohlendioxid an die Luft ab. Der Atem verbindet Innen mit Außen und hilft einerseits, das Ich zu stärken und Energieraubendes und Negatives zu erkennen, sich davor abzugrenzen und andererseits, Ressourcen für sich zu erkennen und anzunehmen. Inhaltsübersicht
• Ilse Middendorfs Gedanken • Der Innenraum • Der Außenraum • Erfahrungsbericht • Eine Übung für die Körperwände und Grenzen • Literaturhinweise • Aktuelle Kurs und Workshop-Angebote Ilse Middendorfs Gedanken„Der Innenraum ist der Kosmos in uns, ebenso weit, so vielfältig, so unfassbar wie der Außenraum. Je mehr wir am „Leitseil des Atems“ die Macht und Größe der beiden Räume, außen und innen, erfahren und sie nicht denken, desto zuversichtlicher, geborgener und dem Leben näher können wir empfinden und uns fühlen. Das Verbindende des Atems lässt uns im „Allein-Stehen“ innerhalb der unfassbaren Räume „innen und außen“ nicht verzagen, sondern erstarken.“ Buchausschnitt „Der erfahrbare Atem“ von Ilse Middendorf Der InnenraumWas den Körperinnenraum umgibt, wird in der Atemlehre als Körperwände bezeichnet. Haut, bestimmte Muskelgruppen und Knochen bilden eine große Hülle, die das Körperinnere mit allen Organen und Körperflüssigkeiten schützt. Körperwände geben uns Begrenzung und Halt, eigene Kontur und Form. Über sie kommen wir in Kontakt und in Berührung mit der Welt, die uns umgibt, dem Außenraum. Der Innenraum vereint den Unteren, den Oberen und den Mittleren Bewegungs-Atemraum. Präsenz und Lebendigkeit im gesamten Innen zu erfahren stärkt das Ich-Bewusstsein, die Ich-Stärke, der Wesenskern wird untermauert. Der AußenraumDie Körperwände grenzen den Innenraum vom Außenraum ab. Dieser ist in den verschiedenen Richtungen des Raumes erlebbar als Vordergrund, als Hintergrund und als Seitengrund. Im Außenraum begegne ich der Welt mit allen BewohnerInnen, mit materiellen Dingen und der Natur als Erdumgebung. (Buchausschnitt „Der bewusste zugelassene Atem“ von E. Kemmann-Huber). Im Außenraum bewegen wir uns in unserem sozialen und beruflichen Umfeld. Hier kommen wir mit unserer inneren Haltung, Gefühlswelt, unseren Empfindungen und Intuitionen in Kontakt mit der Umwelt. Erfahrungsbericht Innenraum - AußenraumIch, Manfred Unterluggauer, arbeite als Clown im Krankenhaus und auf der Bühne. Die Arbeit als Clown verlangt viel Offenheit, Authentizität, Empathie, Beweglichkeit, Kreativität, Energie, Spontanität und Kontakt mit den Menschen. Dadurch kann es immer wieder passieren, dass ich mehr im Außen bin und immer wieder den Kontakt nach innen verliere. Aber gerade dieser Kontakt zwischen innen und außen ist für meinen Clown sehr wichtig. Übung: Körper streichenFür mich ist diese Übung sehr wichtig, da ich immer wieder zu weit im Außenraum bin, und diese Übung mir meine Körperwände und Grenzen bewusst macht. "Nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung oder einen parallelen, hüftbreiten Stand ein. Schließen Sie die Augen und sammeln Sie sich. Streichen Sie mit der linken Hand über die rechte Hand den Arm hinauf und über die Schulter und das Brustbein hinunter bis zum Oberbauch. Wiederholen Sie dies dreimal. Streichen Sie auf die gleiche Weise dreimal die andere Seite." (Faller N., Atem und Bewegung, 2009, 81) LiteraturhinweiseIlse Middendorf, „ Der erfahrbare Atem“, 2. Auflage, Paderborn: Junfermann, 1985 Maria Höller-Zangenfeind, „Stimme von Fuß und Kopf“, 2004 by Studienverlag Ges.m.b.H Norbert Faller, „Atem und Bewegung“ 2. Erweiterte und aktualisierte Auflage, SpringerWienNewYork
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Newsletter-Redaktion: Charlotte Weiss
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