aa NL 5 | Die Bedeutung der Sinne | Erfahrungsberichte | Links und Literatur | Übungsempfehlung
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Newsletter 5 | Juli 2018Wie sinnlich leben Sie?von Atempädagogin Silvia Kockel Es sind unsere Sinnesorgane, durch die wir die Welt um uns herum erkennen. Sie ermöglichen uns den Kontakt mit unseren Mitmenschen und schützen uns vor uns umgebenden Gefahren. Inhaltsübersicht
SelbstwahrnehmungBeobachten Sie selbst: Die Bedeutung der einzelnen Sinnesorgane...ist vielfältig und beeinflusst uns physisch und psychisch. Im Folgenden eine kurze Beschreibung: Tastsinn Wenn ein Baby aus der sicheren Einheit und Umgebung des Mutterleibes zur Welt kommt, muss es zuerst nicht nur seine eigenen Grenzen begreifen sondern auch die der Umwelt.So wird Begreifen die erste sinnliche Wahrnehmung. Mit unserem Tastsinn spüren wir Oberflächen, Grenzen und unsere Reaktion darauf, wir unterscheiden den eigenen Körper von Anderem. Berührung lässt uns immer wieder Verbindung und/oder Trennung erleben, in unterschiedlichsten Variationen. Geruchssinn Der Düfte können wir uns nicht erwehren, sie dringen automatisch von außen mit der Atmung in uns ein. Wir gewöhnen uns an umgebende Düfte, können uns aber selbst nicht riechen. Düfte lassen uns unmittelbar urteilen – gut/schlecht, riecht gut, paradiesisch/stinkt, pfui! Riechen hat zu tun mit Werten und Urteilen. Daher bemühen wir uns mit Hilfe von Parfüms und Deodorants, möglichst gut zu riechen und gute Düfte zu verbreiten. Die Aromatherapie setzt Düfte bei unterschiedlichsten Beschwerden erfolgreich ein. Geschmackssinn Die Geschmackszellen auf der Zunge unterscheiden differenziert süss, sauer, salzig, scharf, bitter. Nach der chinesischen Medizin hat jede Geschmacksrichtung eine Wirkung auf bestimmte Organe. Es liegt an uns, wir entscheiden, ob wir etwas in den Mund nehmen, kauen und schlucken oder wieder ausspucken. Denn alles, was wir essen, aus der Welt in uns aufnehmen, verarbeiten und verinnerlichen, verändert je nach Qualität unseren Stoffwechsel und damit unseren Körper. Wir ernähren unseren „Tempel Körper“, segnen Mahlzeiten oder beten vor dem Essen. Wir nehmen ja Lebendes in uns auf – Pflanzen, Tiere/Fleisch, das verlangt Sorgfalt und Ehrfurcht im Umgang mit Lebensmitteln. So entsteht nicht nur Esskultur, sondern auch Kultur im Allgemeinen. Sehsinn Der Sehsinn eröffnet uns die Welt, den gesamten Kosmos bis zur Milchstrasse und darüber hinaus ins All. Das Schauen lenkt unsere Aufmerksamkeit nach aussen Gehörsinn Unsere ganz persönliche Stimme tönt aus uns heraus und ermöglicht Kommunikation und Austausch. Etwas klingt aus dem Inneren hinaus in die Welt, transportiert durch die Luft. Klang und Ton schwingen auch aus verschiedensten Dingen, aus sichtbaren Instrumenten wird unsichtbarer Klang. So gehört Musik als wesentlicher Bestandteil zu Festen und Feierlichkeiten. Die Töne bringen in unserem Inneren Seelisches zum Schwingen. Der Gehörsinn begleitet uns vom ersten bis zum letzten Atemzug, Atempädagogik in der AnwendungErfahrungsberichteWie bei allem Üben gilt auch hier: Motivation und Ausdauer bringen Erfolge! Ich höre immer wieder von Klienten, dass sie selbst nach Jahren noch manche der gelernten Übungen praktizieren, vor allem die beiden angeführten Übungen für die Augen, Palmieren und Liegende Acht, um die Augen zu entspannen und zu erfrischen und dadurch besser zu sehen. Oder um mit belebten Ohren die Aufmerksamkeit zu fördern und dadurch besser zu hören. Oder dass sich die Verdauung verbessert hat durch achtsameres Essen und Kauen. Es sind die vielen täglichen „Kleinigkeiten“ einer lebendigen Pflege unserer Sinnesorgane, die in Summe eine wertvolle positive Veränderung unserer Lebensqualität, von Gesundheit und Wohlbefinden bewirken. Mag. Anita Gellner, Wörgl, praktiziert immer wieder verschiedene Übungen und erlebt dadurch mehr Wachheit und Bewusstheit in den Augen und Ohren, die Augen fühlen sich frischer und sehen danach besser. Als Gymnasiallehrerin hat sie oft mit 5 Minuten Atem-(Augen)-Übungen eine Unterrichtsstunde angefangen und die Schüler haben begeistert mitgemacht und der folgenden Lektion mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht. Links und LiteraturLinks:Literatur:Angart Leo, Vergiss deine Brille - Mit effektiven und gezielten Übungen zurück zur natürlichen Sehkraft, nymphenburger, 7. Auflage 2008. Bischof Stefan, Herausgeber, AtemWege - Arbeitsgebiete der Atemtherapie, Indikationen und Fallbeispiele, u.a. ein Kapitel „Atmen für die Augen“ von Silvia Kockel, 2008. Brown Dr. Malcolm, Die heilende Berührung – Organismische Psychotherapie, Synthess, 2. Auflage 1988. Kaplan Dr. Roberto, Bewusstes Sehen - Verwandle dein Leben durch deine Augen, Integral, 2001. Kaplan Dr. Roberto und Heiduk Vistara, Mehr Durchblick - Besser sehen durch veränderte Wahrnehmung, Knaur, 2013. Kockel Silvia, Siehst du meine Tränen? - Über den Zusammenhang zwischen Sehstörungen und Larvierter Depression, Akademiker Verlag, 2015. Soesman Albert, Die zwölf Sinne – Tore der Seele, Freies Geistesleben, 3. Auflage 2011. Sonnenschmidt Rosina, Die Sinnesorgane – Wunderwerk der Kommunikation, Narayana Verlag, 2. Auflage 2011. Tomatis Alfred, Das Ohr und das Leben - Erforschung der seelischen Klangwelt, Patmos, 2003. Tomatis Alfred, Das Ohr – die Pforte zum Schulerfolg, modernes lernen,1998. Übungsempfehlung für die AugenLiegende AchtIch nehme einen Finger, lege ihn auf den Punkt zwischen den beiden Augen über der Nase und fahre dann entlang dem Knochen meiner beiden Augenhöhlen eine liegende Acht. Der Kreuzungspunkt ist über der Nase. Ich mache das einige Male, dann versuche ich, ob ich mit geschlossenen Augen innerlich dem Finger nachschauen kann. Ich mache auch das einige Male. Vielleicht mag ich auch einmal die Richtung ändern. Wie reagiert mein Atem? Kommen Ein- und Ausatem immer an der gleichen Stelle? Das uralte Symbol der liegenden Acht (Lemniskate) verbindet die beiden Hirnhälften, gleicht Sympathikus und Parasympathikus aus, führt aus möglichem Ungleichgewicht wieder zu neuer Balance – auch das wesentlich nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Die rhythmische Bewegung im Fluß des Atems fördert die Beweglichkeit und Flexibilität des Blickes und der Blickrichtung, führt aus dem Zentrumspunkt der Kreuzung in die Weite des Raumes und wieder zurück in die Mitte, hilft Innen und Aussen in harmonischen Einklang zu bringen. Viel Freude beim Üben!Für weitere Übungen für Augen, Ohren, Riechen, Schmecken, Tasten und Fühlen hier klicken! Die AtempädagogInnen unseres Berufsverbandes bieten laufend Kurse, Workshops und Einzelbehandlungen an. Newsletter-Verfasserin: Silvia Kockel Newsletter-Redaktion: Ingrid Feuereis und Charlotte Weiss |

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